Halogen- und Xenon-Scheinwerfer. Wie unterscheiden sie sich?

Kurzes Quiz: Wie viele Unterschiede zwischen Halogen- und Xenon-Scheinwerfern kennen Sie? Wie funktioniert jeder Scheinwerfertyp? Und welcher Typ bietet eine größere Sichtweite bei Dunkelheit? Mit diesem Garage Gurus Leitfaden können Sie Ihr Wissen prüfen und auffrischen.

Was sind Halogen-Scheinwerfer?

Halogen-Scheinwerfer sind kostengünstig in der Herstellung, lassen sich leicht austauschen, spenden helles Licht und halten bis zu 3000 Stunden. Aus diesen Gründen sind sie heute in 80 % aller Verkehrsfahrzeuge eingebaut.

Wie funktionieren Halogen-Scheinwerfer?

Eine Halogenlampe besteht aus einem dünnen Wolfram-Glühdraht in einer mit Halogengas gefüllten Glaskapsel, die extrem hohen Temperaturen standhalten kann. Sobald die Spannung angelegt wird, glüht der Draht und Metall (Wolfram) verdampft.

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Das Halogenglas lässt die Temperatur des Drahts bis fast zum Schmelzpunkt des Wolframs (3400 °) ansteigen. Dies führt zu einer hohen Lichtleistung. Daneben verlängert dies die Lebensdauer der Glühlampe.

Das verdampfte Wolfram bildet mit dem Halogengas in der Glühbirne ein Gas, das Wolframhalogenid. Wenn die Gasteilchen in die Nähe des Drahts kommen, bildet sich dort aufgrund der extrem hohen Temperaturen wiederum eine Wolframschicht.

Was sind Xenon-Scheinwerfer?

Xenon-Scheinwerfer, auch Hochdruckentladungslampen genannt, werden zunehmend häufiger in Premium-Fahrzeugen eingesetzt und sorgen für eine hochwertige Optik.

Wie funktionieren Xenon-Scheinwerfer?

Eine Xenonlampe besteht aus einem transparenten Quarzgehäuse mit Wolframelektronen an beiden Enden. Das Gehäuse ist mit einer Mischung unterschiedlicher Gase gefüllt. Die Funktion einer Xenonlampe erfolgt in drei Schritten:

  1. Zündung. Ein Hochspannungsimpuls wird verwendet, um einen Funken in der Lampe zu erzeugen. Dadurch wird das Xenongas ionisiert und entsteht ein Tunnelstrom zwischen den Wolframelektroden.
  2. Aufheizen. Der Lichtbogen wird mit hoher Leistung betrieben und die Temperatur in der Kapsel steigt schnell an. Der Widerstand zwischen den Elektroden sinkt. Zu diesem Zeitpunkt registriert das elektronische Vorschaltgerät den reduzierten Widerstand und stellt auf Dauerbetrieb um.
  3. Dauerbetrieb. Der Bogen hat seine endgültige Form erreicht und die Lichtausbeute ihren Sollwert. Das Vorschaltgerät liefert nun stabile elektrische Leistung, damit der Lichtbogen nicht flackert.
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Vergleich zwischen Halogen- und Xenon-Scheinwerfern

Nachdem wir gesehen haben, wie die beiden Scheinwerfertypen funktionieren, wollen wir uns nun ihre wichtigsten Unterscheidungsmerkmale betrachten.

  • Lichtleistung
    Xenon-Scheinwerfer sind mehr als doppelt so hell wie Halogen-Scheinwerfer (3200 Lumen vgl. mit 1500) und leuchten daher einen größeren Straßenbereich aus als Halogen-Scheinwerfer. Halogen-Scheinwerfer sind jedoch effizienter bei Nebel.
  • Energieeffizienz
    Der insgesamte Unterschied bei der Energieeffizienz ist so gering, dass Sie ihn sehr wahrscheinlich gar nicht bemerken. Halogen-Scheinwerfer verbrauchen beim Einschalten weniger Energie als Xenon-Scheinwerfer, jedoch mehr Energie im Dauerbetrieb. Xenon-Scheinwerfer nutzen als Energiequelle Gas, d. h. es wird weniger Strom benötigt.
  • Lebensdauer
    Xenon-Scheinwerfer halten nicht so lange wie Halogen-Scheinwerfer: etwa 2000 Stunden bei Xenon im Vergleich mit 3000 Stunden bei Halogen [CM1] .
  • Kosten
    Halogen-Scheinwerfer bieten hier einen eindeutigen Vorteil. Sie sind normalerweise günstiger als Xenon-Scheinwerfer, sowohl bei der Herstellung, Ankauf, Einbau als auch Reparatur.
  • Farbe
    Xenon-Schweinwerfer haben eine hellblaue Farbe (4000–6000 K), die natürlichem Tageslicht ähnelt, Halogen-Scheinwerfer dagegen eine wärmere, gelb-orange Farbe (3200–5000 K).
  • Einbau
    Der Einbau von Halogen-Scheinwerfern ist problemlos: Sie werden einfach eingerastet. Der Einbau von Xenon-Scheinwerfern ist etwas komplizierter, da sowohl ein Vorschaltgerät als auch eine Scheinwerferreinigungsanlage benötigt werden.
  • Bauweise
    Scheinwerferlampen müssen stets vorsichtig gehandhabt werden. Halogenlampen können durch Hautfett an den Händen geschwächt werden, was zum Bruch des Gehäuses führen kann. Einige Xenon-Scheinwerfer enthalten außerdem Giftstoffe, z. B. Quecksilbermetall. Diese können bei Bruch der Kapsel gesundheitsschädigend sein.
  • Sicherheit kontra Blenden
    Studien ergaben, dass Fahrer mit Xenon-Scheinwerfern schneller und akkurater auf Verkehrssituationen reagieren als mit Halogen-Scheinwerfern. Die Helligkeit von Xenon-Scheinwerfern kann jedoch andere Fahrer blenden und es ist daher wichtig, die automatisch gesteuerte Lichtstrahlnivellierung einzusetzen.
  • Einschaltzeiten

Halogen-Scheinwerfer spenden gleich beim Einschalten maximale Helligkeit, während Xenon-Scheinwerfer einige Sekunden benötigen, bis sie ihre volle Helligkeitsstufe erreichen.

Wichtige Hinweise für Werkstätte

Beim Einbau von Halogen-Scheinwerfern beachten Sie bitte Folgendes:

  • In Fahrzeugen mit Scheinwerfergläsern aus Kunststoff dürfen nur UV-resistente Halogenlampen (erkennbar an dem Zusatz „UV3“ auf der Verpackung oder einem „U“ auf der Seite) verwendet werden, sonst verfärbt sich der Kunststoff.
  • Berühren Sie Halogenlampen niemals mit bloßen Händen. Durch das Hautfett an Ihren Händen kann die Lampe geschwächt werden und möglicherweise brechen.

Beim Einbau von Xenon-Scheinwerfern beachten Sie bitte folgendes:

Da Xenon-Scheinwerfer mit einer hohen Spannung betrieben werden, müssen Sie sich bei der Wartung dieser Lampen über diese Gefahr bewusst sein.

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